Die Zünftler besammeln sich alljährlich, in der Regel am Samstag vor dem Fest der Heiligen Drei Könige, zum ordentlichen Jahresbot. Dieses beginnt feierlich und endet hochfeierlich. Nach den ordentlichen Geschäften, zum Beispiel der Abnahme der Rechnung, den Wahlen in den Zunftrat und der Funktionäre, der Aufnahme von Neuzünftlern und nach der Präsentation des Geschenkes durch den amtierenden Zunftmeister, wird das letzte Traktandum, die Wahl des neuen Zunftmeisters angekündigt.
Es ist still im Saal, das Licht wird gelöscht und es werden zwei Kerzen vor dem Zunftmeister angezündet. Nach drei Schlägen mit dem Zunftmeisterhammer wird der Erstgenannte des Dreiervorschlags verkündet und mit tosendem Applaus bestätigt. Danach werden der Zweit- und der Drittgenannte beklatscht. Anschliessend begleitet der Zunftweibel den Neuerkorenen an den Zunftmeistertisch, wo er dann die ersten Worte an die Zünftler richtet und sich über Annahme oder Ablehnung der Wahl erklärt.
Beschlossen wird das Bot alsdann mit dem stehend gesungenen Fritschilied: Text, Noten und Melodie
Der offizielle Teil des Bärteliessens beginnt für den Zunftmeister in der Regel bereits um ca. 11.00 Uhr auf dem Kappellplatz, wo ihm die kostümierten Zunftgruppen, die Feldmusik Luzern und die Grenadiere mit Salutschiessen die Ehre erweisen. In einer Kutsche fährt er danach in einem kleinen Umzug zum Hotel Wilden Mann, wo sein grosser Empfang stattfindet.
Nach dem Empfang, kurz vor 16.00 Uhr wird der Zunftmeister "abgeholt". Früher fanden der Empfang im Heim des Zunftmeisters und die "Abholung" von dort aus statt. Die Abholung hat sich zu einem grossen Umzug entwickelt. Es marschieren und fahren mit: Musiken, Guggenmusiken, Gruppen aus dem Umfeld des Zunftmeisters, Vertreter der Luzerner Fasnacht, Reiter mit Fahnen, alle kostümierten Zunftgruppen. Am Schluss folgt die grosse Kutsche mit dem neuen und alten Zunftmeister, gefolgt von den Zünftlern.
Das Bärteliessen hat eine grosse Bedeutung für die Zünftler. Der Verlauf des Bärteliessens ist durch ein Zeremoniell genau geregelt. Den ersten Teil des Abends leitet der amtierende Zunftmeister, den zweiten das Vergnügungskomittee (VK). Die Zünftler sitzen an langen Tischen, welche gegliedert sind nach Jahrgängen der Neuzünftler und vergangener Vergnügungskomittees.
Das Programm gestaltet sich in etwa wie folgt:
Der Tag der Zunft zu Safran und des Fritschivaters, beginnt mit dem Urknall und Fritschitagwache. Um 05.00 Uhr landet Bruder Fritschi mit der Fritschifamilie mit seinem Nauen am Schwanenplatz. Der Urknall in der Luzerner Altstadt gibt den Guuggenmusigen und allen Fasnächtlern das lange ersehnte Signal zum Ausbruch der Fasnacht.
Der Fritschivater und Zunftmeister zu Safran empfängt Bruder Fritschi und geleitet ihn zum Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz. Begleitet werden sie von Ehrengästen, der Fritschifamilie mit Narr, Bajazzo, Kindsmagd und Bauern sowie von Harsthornbläsern und einigen Guuggenmusigen.
Am Nachmittag des Schmutzigen Donnerstag findet der Fritschiumzug in Luzern statt. Dieser wird vom Fritschiwagen der Zunft zu Safran eröffnet, gezogen von vier Pferden. Auf dem Wagen verteilen Bruder Fritschi, Fritschene und die ganze Fritschifamilie Orangen und Gebäck. Die Fritschimusik spielt zum Tanz für Fritschi und seine Fritschene auf. Ebenso nehmen ein Bannerherr mit Zunftfahne und das Umzugskomitee mit einem Sujetwagen zu einem aktuellen Luzerner Thema teil.
Höhepunkt des Umzugs ist die dreifache Umrundung des Fritschibrunnens mit dem Fritschiwagen. Danach folgen alle Luzerner Zünfte, Fasnachtsgesellschaften und zahlreiche Guuggenmusigen zum Teil mit Sujetwagen.
In der Kirche Santa Maria in der Au findet jährlich eine Jahrzeit für die verstorbenen Mitglieder der Zunft zu Safran statt. Dieser würdige Gottesdienst im November wird von einem katholischen und einem reformierten Pfarrer gemeinsam gehalten und musikalisch feierlich umrahmt. Zunftmeister, Zunftrat und Funktionäre erscheinen im Ornat. Die Grenadiere nehmen mit der Zunftfahne und der Fahne der Bruderschaft vom Heiligen Kreuz daran teil. Nach dem feierlichen Einzug unter Trommelklang verliest der Zunftmeister die Namen der seit der letzten Jahrzeitfeier verstorbenen Zünftler.
Jedes Jahr in der zweiten Junihälfte nimmt die Zunft zu Safran mit einem grossen Harst in historischen Gewändern und Waffen an der Luzerner Gedenkfeier zur Schlacht bei Sempach (1386) teil. Die öffentliche Gedenkfeier mit den vom Kanton Luzern gestifteten Apéro findet am Vormittag auf dem historischen Schlachtfeld oberhalb des Städtchens Sempach statt.